Ursprung
Im Osten von Heiligenhaus liegt die Gemarkung Hetterscheidt, die an die Stadt Velbert grenzt. Hier wurde 847 eine Villa Hestratescethe dem Kloster Werden geschenkt, das in Hetterscheidt einen Haupthof hatte. Mit dieser Schenkung ist der Ort Hetterscheidt erstmals urkundlich genannt.
Besitzgeschichte
Das Haus Hetterscheidt, auch Burg Hetterscheidt oder Schloss Hetterscheidt, geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Es war ein Lehen aus Oberhaus und einem Wirtschaftsgebäude. Die Äbte des Klosters Werden nutzten es als Sommerresidenz. Auch eine Kapelle ist vermerkt. 1587 wurde die Anlage zerstört, aber wieder aufgebaut und mit einerMauer umgeben. Aus dieser Zeit stammt der bis heute erhaltene Turm.
Bedeutung des Namens
1701 taucht in Quellen das „adliche hauß Hetterscheidt“, auch genannt die „Abts Küche“, auf. Dem Hof Hetterscheidt kam innerhalb der Abtei Werden eine wichtige und zentrale Aufgabe zu: Er war für die Versorgung des jeweiligen Abtes zuständig und musste auch Pferde und Fuhrwerke bereitstellen. Die Rolle als „Abtsküche“ zeichnet sich somit bereits im 12. Jahrhundert ab. 1492/95 erscheint erstmals in den Quellen die Bezeichnung „yn de koecke“ bzw. „yn de kuick“. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert taucht in den Werdener Urbaren die heute noch übliche Bezeichnung „in deß abts kuchen“ auf.
Museumslandschaft
Zum Denkmalbereich Abtsküche gehören der markante Bruchsteinturm von 1537 als Rest des mittelalterlichen Hauses (Schloss) Hetterscheidt, der Abtskücher Hof von 1744 und der Hof zum Hof aus dem 14./15. Jahrhundert, sowie die Alte Schule von 1783, die Kapelle St. Jakobus von 1909 (Einweihung, Grundsteinlegung 1908) und die Neue Schule aus dem Jahr 1908. In dem Ziegelbau der Neuen Schule befindet sich heute das Museum Abtsküche, das mit seiner heimatkundlichen Sammlung zurück auf das bäuerliche Leben der Menschen, ihren Alltag, ihre Arbeit, ihr Handwerk und auch auf die Zeit des Umbruchs durch die voranschreitende Industrialisierung blickt.
Unweit des Museums gelangt man über den „Museumspfad“ zum Feuerwehrmuseum.