Großherzogtum Berg

Gründung

1806 wurde von Napoleon im Zuge der Gründung des Rheinbunds das neue und im Vergleich zum alten Herzogtum Berg um Teile des Herzogtums Kleve, um Essen, Werden und um Teile des Münsterlandes erweiterte Großherzogtum Berg geschaffen. Haupt- und Residenzstadt war die heutige Landeshauptstadt Düsseldorf.

Aufgrund von Erbfällen gehörte das Herzogtum Berg zum Besitz des Königs Maximilian I. Joseph von Bayern. Am 15. März 1806 trat er das Herzogtum an Napoleon im Tausch gegen das Fürstentum Ansbach ab. Dieser übereignete das Herzogtum wiederum seinem Schwager Joachim Murat.

 

Gebietserweiterungen

Im weiteren Verlauf kam es zu zahlreichen Gebietserweiterungen: zuerst wurden 1806 entlang der Rheinlinie die Unterherrschaften Broich und Hardenberg, die im Norden gelegene Enklave Limburg-Styrum, die Herrschaft Gimborn-Neustadt, die Grafschaft Homberg mit den nassau-usingischen Besitzungen, die Stadt Deutz, die Stadt und das Amt Königswinter sowie das Amt Vilich dem Herzogtum angegliedert. Im Süden kamen die Fürstentümer Siegen, Dillenburg und Hadamar nebst der Herrschaft Beilstein, die Herrschaften Waldenburg, Westerburg und Schadeck sowie der rechts der Lahn gelegene Teil der Herrschaft Wied-Runkel hinzu. Im Norden wurde der neue Staat um die Grafschaften Horstmar, Bentheim und Steinfurt, das Fürstentum Rheina-Wolbeck sowie die in der Grafschaft Bentheim gelegene niederländische Herrschaft Lage erweitert. Eine zweite Gebietserweiterung erfolgte nach dem Tilsiter Frieden vom 9. Juli 1807, in dem der preußische König sämtliche westelbischen Gebiete der französischen Krone überlassen musste. 1808 fielen daraufhin noch das Fürstentum Münster mit Cappenberg, die Grafschaften Mark, Dortmund, Tecklenburg und Lingen, die Reichsgrafschaft Limburg sowie die Herrschaft Rheda an Joachim Murat.

 

Auflösung 1813

Nach der Ver­trei­bung der Fran­zo­sen Ende 1813 wur­de das Gro­ßher­zog­tum Berg am 15. November 1813 formell aufgelöst und durch Preu­ßen in Person von Justus Gruner als nunmehr „Generalgouvernement Berg“ in Be­sitz ge­nom­men. Mit dem Wiener Kongress fiel das Ter­ri­to­ri­um 1815 end­gül­tig dem preu­ßi­schen Staat zu und ver­teil­te sich auf die Pro­vinz West­fa­len und die ab 1830 so­ ge­nann­te Rhein­pro­vinz. Ab 1816 führte das Königreich Preußen eigene Regierungsbezirke sowie Land- und Stadtkreise ein.

 

Wappen des Herzogtums Berg mit dem zwiegeschwänzten Löwen
Wappen des Herzogtums Berg mit dem zwiegeschwänzten Löwen

Zusammenfassung

Inhalt

Einordnung

Epoche(n):

  • 1806 - 1870/71

Jahr:
1806 - 1813

Zugeordnete Kategorien

Quellen / Literatur

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Artikels die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an:

				
					Andrea Niewerth, Großherzogtum Berg, in: Kreislexikon Mettmann, abgerufen unter: https://kreislexikon-mettmann.de/institutionen/oeffentliche-verwaltung/grossherzogtum-berg/ (abgerufen am 24.04.2024)
				
			
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