Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Die „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ (SPD) ist die älteste der heutigen demokratischen Parteien.

 

Parteigeschichte

Politische Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert

Vorläufer der SPD entstanden bereits im Vormärz und der Revolution von 1848/49 aufgrund des wachsenden Widerstandes gegen die Macht von Adel und Kapital. In diesem Umfeld, das von jeher eher städtisch geprägt und der Arbeiterschaft und dem Protestantismus entstammte, formierte sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts die politische Arbeiterbewegung. 1875 entstand als Zusammenschluss des von Ferdinand Lassalle 1863 begründeten „Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins“ (ADAV) und der 1869 von August Bebel und Wilhelm Liebknecht angeführten „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“ (SDAP) die „Sozialistische Arbeiterpartei“ (SAP). Ihren heutigen Namen „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ (SPD) trägt sie seit 1890, nachdem das 1878 von Reichskanzler Otto von Bismarck initiierte „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ (das sog. Sozialistengesetz), das einem Parteiverbot gleichkam, aufgehoben wurde.

Im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Parteien wurde die SPD bereits Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Mitgliederpartei — ein ausgeprägtes Parteileben aus regelmäßigen Versammlungen sowie einem ritualisierten sozialistischen Festkalender band die Mitglieder ein. Entsprechend entwickelten sich die Zahlen: Hatte die Partei um 1906 etwa 384.000 Mitglieder, wuchs ihre Zahl bis 1914 auf über eine Million an. Der Aufschwung der Sozialdemokratie spiegelte sich auch in den Wahlergebnissen wider: Bei den Reichstagswahlen ab 1893 konnte die SPD ihren Stimmenanteil stetig steigern — lag sie 1893 noch bei etwa 20 %, waren es 1903 bereits über 30 %.

 

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

In der Novemberrevolution von 1918 erlebte vor allem die sozialdemokratische Linke eine gewisse Dominanz, danach war die SPD vor allem an Koalitionsregierungen unter der Führung anderer Parteien beteiligt. In der Weimarer Republik konnte die SPD erst 1928 wieder einen Reichskanzler stellen (Hermann Müller), in der Endphase der Republik war sie wieder in der Opposition. Unter den Nationalsozialisten wurde die SPD schließlich verboten. Im Unterschied zu den bürgerlichen Abgeordneten stimmten die Sozialdemokraten am 23. März 1933 geschlossen gegen das Ermächtigungsgesetz Hitlers. Ihre Aktivisten und Funktionäre wurden verfolgt, viele starben in Konzentrationslagern und Gefängnissen. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die SPD in den drei westlichen Besatzungszonen reorganisiert. In der sowjetisch besetzten Zone wurde sie jedoch unter dem Druck der KPdSU-Führung und einflussreicher KPD-Funktionäre die Vereinigung von SPD und KPD in der neu gegründeten „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ (SED) betrieben.

 

SPD im Kreis Mettmann

Die SPD hatte es in katholischen Regionen eher schwer, Fuß zu fassen. Im vor allem bürgerlich geprägten Gebiet des heutigen Kreises Mettmann schnitt die CDU zumeist besser ab. In den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es hier keine eigene PSPD-Parteiorganisation; die Ortsvereine der SPD im Kreisgebiet Düsseldorf-Mettmann waren bis 1949 dem Unterbezirk Düsseldorf angeschlossen. Hier wurde bereits am 26. August 1945 wieder ein SPD-Parteibüro im Volkshaus an der Wallstraße eröffnete. Erst 1949 erfolgte die Gründung des Unterbezirkes Düsseldorf-Mettmann. Mit Karl Zöllig aus Ratingen und Hans Kohler aus Velbert waren aber bereits 1946 zwei Sozialdemokraten aus dem heutigen Kreis Mettmann im NRW-Landtag vertreten. Das Aufkommen der neuen sozialen Bewegungen in den 1970er Jahren und die daraus hervorgehende Partei „Die Grünen“ bedeutete eine Zäsur in der bisherigen Parteienlandschaft — CDU, SPD und FDP hatten parlamentarische Konkurrenz bekommen.

 

 

 

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Zusammenfassung

Inhalt

Einordnung

Epoche(n):

  • 1806 - 1870/71
  • 1870/71 - 1918
  • 1918 - 1933
  • 1933 - 1945
  • 1945 - 1974
  • ab 1975

Zugeordnete Kategorien

Quellen / Literatur

  • Griese, Kerstin / Zwilling, Peter (Hrsg.): Lesebuch zur Geschichte der Sozialdemokratie im Kreis Mettmann, Mettmann 2012.
  • Nonn, Christoph: das Bergische Land nach 1945, in: Gorißen, S./Sassin, H./Wesoly/K. (Hrsg.): Geschichte des Bergischen Landes, 2. Bde., Bd. 2: Das 19. und 20. Jahrhundert, Bielefeld 2016, S. 721 - 794, hier S. 777 ff.

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Artikels die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an:

				
					Andrea Niewerth, Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), in: Kreislexikon Mettmann, abgerufen unter: https://kreislexikon-mettmann.de/institutionen/parteien/sozialdemokratische-partei-deutschlands-spd/ (abgerufen am 20.04.2024)
				
			
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