Haus Hetterscheidt, auch Burg Hetterscheidt oder Schloss Hetterscheidt, war eine Wasserburg in Heiligenhaus-Hetterscheidt, deren Wurzeln bis in das 9. Jahrhundert zurückreichen.
Besitzgeschichte
Ausschlaggebend für die Siedlungsentwicklung im Raum Heiligenhaus war das nahe Kloster Werden (gegr. 796). 847 schenkte ein gewisser Wolf seinen Besitz, die „villa“ Hetterscheidt, dem Kloster Werden, damit dort für sein Seelenheil gebetet würde. Die Schenkung machte die Abtei bis zu ihrer Aufhebung 1803 zum größten Grundbesitzer in der Honschaft. Hetterscheidt war einer der Haupthöfe des Klosters, Grundherr war seit 1317 der Abt von Werden. Insgesamt gehörten elf Bauernhöfe zum Werdener Hofverband Hetterscheidt und 14 weitere lieferten Abgaben dorthin.
Die Anlage von Haus Hetterscheidt bestand aus einem Oberhaus und einem Wirtschaftsgebäude. Sie wurde als Lehen vergeben, blieb jedoch zeitweiliger Aufenthaltsort der Äbte von Werden.
1587 wurde das Haus durch spanische Truppen verbrannt.
1640 übernahm Abt Hugo Preutäus (1614 – 1646) die vorhandenen Reste der Residenz, ließ Gebäude wiederherstellen und umgab sie zusätzlich mit einer hohen Mauer. Seit dem 18. Jahrhundert verfiel die Anlage; die Äbte hatten kaum noch Interesse an Hetterscheidt. 1767 galt das Hauptgebäude bereits als Ruine.
Heutige Nutzung
Heute ist nur noch der Wehr- und Wachturm aus dem 16. Jahrhundert erhalten, der Teil der Museumslandschaft „Abtsküche“ ist.