Besitzgeschichte
Erste Besitzer waren wohl die Ritter von Ulenbroich und Lüttelnau, deren Burg in Kettwig an der Ruhr stand. Die Urkunde aus dem Jahr 1365 besagt, dass Gut Stöcken abgabepflichtig (den Zehnten und ein Huhn) an die Ritter in Kettwig war.
Um 1400 lebten in Haus Stöcken die Eheleute Lübbert und Winkin, die sich den Beinamen „auf den Stöcken“ zugelegt hatten. Die Inschrift auf einem Grabstein, der bei Umbauarbeiten gefunden wurde, belegt, dass Gerhard auf den Stöcken bis 1621 hier gelebt hat.
1791 taucht zum erstem Mal in einer Urkunde der Name „Stöcker“ auf dem Hof Stöcken auf: Johannes Peter Stöcker überschreibt seinen Söhnen Johannes Wilhelm Stöcker und Johannes Stöcker je die Hälfte des Gutes. Aus dieser Urkunde geht auch hervor, dass Gut Stöcken sehr umfangreich war.
Die Nachbesitzer der beiden Hofhälften waren nacheinander durch Kauf oder Einheirat die Familien Korbmacher und Kirschbaum. Karoline Kirschbaum heiratete dann Jakob Litsch. Die beiden übernahmen nach der Eheschließung die Bewirtschaftung der von ihnen ererbten Hofhälften. Jakob Litsch und Karoline Kirschbaum hatten fünf Kinder: vier Mädchen und einen Jungen. Dieser Junge, auch Jakob mit Vorname, wird der Vater des 1887 geborenen Heimatdichters und Forschers Jakob Litsch.
1992 kaufte die Familie Backhaus das denkmalgeschützte Haus der Stadt ab, die das Heimatmuseum aus finanziellen Gründen nicht weiterführen konnte. Mit dem Kauf verpflichteten sie sich, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Führungen anzubieten.
Heimatforscher Jakob Litsch (1887 – 1980)
Haus Stöcken ist das Geburtshaus des Heimatdichters und Forschers Jakob Litsch, der bis zu seinem Tode 1980 hier wohnte.
Im Gegensatz zu seinem Vater, der 1882 für fünf Jahre nach Amerika auswanderte, blieb der 1887 geborene Jakob Litsch ständig in den Stöcken wohnen. Schon als Kind schwärmte er vom Heidekönig, der in der Gegend um den Jaberg begraben sein sollte, und früh machte er sich auf die Suche nach Gegenständen, die diese Grabstätte belegen könnten. Die Leidenschaft, Altertümer zu suchen und zusammenzutragen, hat ihn sein ganzes Leben lang begleitet. Seine Stellung als Fabrikant der Firma Litsch und Stuffmann auf der Böttiger Straße ließ im Zeit, seine frühgeschichtlichen Sammlungen mehr und mehr zu vervollständigen. So war es ihm möglich, einen großen Beitrag zum Haaner Heimatmuseum hinzuzufügen, das im Fachwerkhaus am alten Kirchplatz untergebracht war.
Später hat er einen großen Teil dieser Stücke bei sich im Haus Stöcken untergebracht. Sein Wunsch war es, das ganze Haus zum Heimatmuseum zu machen. Ein wesentlicher Teil der Jakob Litsch-Sammlung ist heute in eigenen Räumen dieses Hauses untergebracht. 1992 kaufte die Familie Backhaus das denkmalgeschützte Haus der Stadt ab, die das Heimatmuseum aus finanziellen Gründen nicht weiterführen konnte. Mit dem Kauf verpflichteten sie sich, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Führungen anzubieten. Am 11. Juni 1994 wurde diese Sammlung mit einem kleinen Festakt eröffnet. Dem Wunsche Jakob Litsch entsprechend, sind die in einem langen Leben zusammengetragenen Gegenstände der Öffentlichkeit zugänglich.
Heutige Nutzung
Seit 1994 ist Haus Stöcken das einzige Heimatmuseum der Stadt Haan.