Wolfgang Pagenstecher war ein deutscher Landschafts-, Tier- und Porträtmaler der Düsseldorfer Schule sowie ein namhafter Heraldiker.
Vita
Ausbildung und erste Arbeiten
Wolfgang Pagenstecher entstammte einer westfälischen Juristen- und Gelehrtenfamilie mit langer Geschichte und Tradition; erstmals tritt die Familie urkundlich im Jahr 1415 mit Cordt Pagensteker auf. Wolfgang Pagenstecher entstammte dem „Elberfelder Ast“.
Geboren am 16. März 1880 in Elberfeld, führte er nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf zahlreiche Studienreisen u. a. nach Florenz, Dresden, München und Paris durch, während derer Landschaftsstudien und Kopien großer Meister entstanden. Als Leutnant der Reserve und Kompanieführer nahm er am Ersten Weltkrieg teil, wurde schwer verwundet und geriet noch 1914 in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er nach dem Ende des Krieges in seine Heimatstadt Düsseldorf zurückkehrte. Dort begann er, sich mit Heraldik einen Namen zu machen und hat für fast alle rheinischen Gemeinden Auftragswappen entworfen. Geplant war auch ein großes rheinisches Wappenbuch, das im Auftrag der Provinzialverwaltung herausgeben werden sollte. Dieses wurde jedoch, bedingt durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, nie fertiggestellt.
Schöpfer des Landeswappens NRW
1947 beteiligte sich Wolfgang Pagenstecher an einem Wettbewerb zur Ausgestaltung des Landeswappens des neu entstandenen Landes Nordrhein-Westfalen. Insgesamt sind über 1.000 Entwürfe aller Bevölkerungsgruppen eingegangen. Da sein Entwurf am überzeugendsten wirkte, gewann der erfahrene Düsseldorfer Heraldiker den Wettbewerb.
Nach seinem Tod
Wolfgang Pagenstecher verstarb am 26. Dezember 1953 in Düsseldorf. Über den Verbleib seiner Bilder, die er als Maler erschaffen hat, ist leider nichts bekannt. Eine Sammlung von 12.500 Siegeln, die er im Staatsarchiv Düsseldorf von zerbrochenen und beschädigten Exemplaren rekonstruiert hatte, wurde nach Pagenstechers Tod an das Stadtarchiv Duisburg verkauft.
