Dr. Gustav Adolf von Beckerath

Vita

Ausbildung und beruflicher Werdegang

Gustav Adolf von Beckerath wurde am 9. November 1859 in Krefeld als Sohn des Fabrikanten C. Wilhelm von Beckerath und dessen Ehefrau Emilie Crons geboren. Dort besuchte er die Realschule I. Ordnung, danach das Humanistisches Gymnasium und absolvierte 1879 das Abitur. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen, Bonn und Berlin, wo er auch das Referendarexamen im Dezember 1882 ablegte. Während seines Studiums diente er als Einjährig-Freiwilliger beim 2. Garde Dragonerregiment. Nachdem er am 17. Januar 1883 in Leipzig zum Dr. jur. promoviert worden war, wurde er am 5. Februar in einer öffentlichen Sitzung des Landgerichts Düsseldorf als Referendar vereidigt.

Als Referendar war von Beckerath bei der Zivil- und Strafrechtskammer des Landgerichts und bei der Staatsanwaltschaft und der Vormundschaftsabteilung des Amtsgerichts Düsseldorf tätig und arbeitete auch bei den Amtsgerichten in Uerdingen und Krefeld. Nach der Ernennung zum Regierungsreferendar führte ihn der Dienst zur Regierung Düsseldorf, an das Landratsamt Kempen am Rhein und an das Bürgermeisteramt Uerdingen. Für eine längere Zeit vertrat er auch den Landrat des Kreises Mettmann in Vohwinkel. Von hier wurde er an die Regierung in Stettin überwiesen und war dort in der Abteilung für Finanzen, Domänen und Forsten beschäftigt.

Am 13. April 188 legte von Beckerath die große Staatsprüfung in Berlin ab und erhielt die Ernennung zum Regierungsassessor. Nun arbeitete er bei der Regierung in Magdeburg als Polizeidezernent und die letzten Jahre als Gewerbedezernent. Am 10. Oktober 1894 übernahm er die kommissarische Verwaltung des Landratsamtes in Simmern (Hunsrück) und am 6. Mai 1895 ernannte ihn der König dort zum Landrat.

 

Landrat des Kreises Düsseldorf 1905 – 1925

Landrat von Beckerath verwaltete ab dem 1. Februar 1905 das Landratsamt Düsseldorf zunächst kommissarisch, ab dem 28. August 1905 definitiv. Am 1. April 1925 hätte er die Altersgrenze erreicht, um aus dem Staatsdienst ausscheiden zu können. Das Innenministerium bat jedoch das Staatsministerium, ihn weiter im Amt zu belassen. Der Grund lag in der durch die Besatzungstruppen erschwerten Verwaltung des Kreises. Von Beckerath hatte den Besetzern gegenüber den deutschen Standpunkt zu wahren verstanden und war dennoch mit ihnen ausgekommen. Während der Räumung des Landkreises Düsseldorf wollte man auf seine genaue Kenntnis aller mit der Besetzung zusammenhängenden Fragen nicht verzichten. In der Folge wurde die Wirkung der vorgeschriebenen Altersgrenze zweimal hinausgeschoben.

Während der Haushaltsberatungen im Preußischen Landtag am 13. Oktober 1925 erhob der sozialdemokratische Abgeordnete Hirsch schwere Vorwürfe gegen von Beckerath. Er sollte sich schwerer Vergehen in Zusammenhang mit den Schwierigkeiten der Kreisbankaktiengesellschaft schuldig gemacht haben. Am Ende einer mehr als 40-jährigen „einwandfreien“ Dienstzeit trafen ihn die unberechtigten Verdächtigungen hart. Am 1. Januar 1926 trat er sodann in den wohlverdienten Ruhestand. Für seine dem Staate über viele Jahre in treuer Pflichterfüllung geleisteten Dienste wurde ihm der Dank und die Anerkennung der Staatsregierung ausgesprochen, heißt es in seiner Entlassungsurkunde.

 

Dr. Gustav Adolf von Beckerath verstarb am 17. Juni 1938 in Krefeld.

 

Dr. Gustav Adolf von Beckerath, Landrat des Kreises Düsseldorf 1905-1925
Dr. Gustav Adolf von Beckerath, Landrat des Kreises Düsseldorf 1905-1925

Zusammenfassung

Inhalt

Einordnung

Epoche(n):

  • 1806 - 1870/71
  • 1870/71 - 1918
  • 1918 - 1933
  • 1933 - 1945

Jahr:
1859 - 1938

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Quellen / Literatur

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Artikels die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an:

				
					Andrea Niewerth, Dr. Gustav Adolf von Beckerath, in: Kreislexikon Mettmann, abgerufen unter: https://kreislexikon-mettmann.de/personen/oeffentliches-leben/dr-gustav-adolf-von-beckerath/ (abgerufen am 29.03.2024)
				
			
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