Vita
Ausbildung und beruflicher Werdegang
Theodor Friedrich (Fritz) Wilhelm Scherenberg (ab 1917 von Scherenberg) wurde am 4. Januar 1858 als Sohn des Bergwerkbesitzers Fritz Scherenberg in Steele an der Ruhr im damaligen Kreis Essen geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften von 1878 bis 1881 in Bonn und Berlin wurde er am 3. Dezember 1881 als Gerichtsreferendar vereidigt und trat beim Amtsgericht Steele in den Staatsdienst ein. Am 15. Februar 1884 wurde er zum Regierungsreferendar ernannt und von der Regierung in Düsseldorf übernommen. Hier und bei der Regierung in Stettin absolvierte er „vorschriftsmäßig“ den Vorbereitungsdienst. Aufgrund der am 12. Februar 1887 mit dem Prädikat „gut“ bestandenen großen Staatsprüfung, wurde Scherenberg am 24. Februar zum Regierungsassessor ernannt und gehörte in dieser Eigenschaft der Regierung in Potsdam bis Ende Mai 1891 an.
Landrat des Kreises Mettmann 1891 – 1904
Zum 1. Juni 1891 übernahm er, zunächst kommissarisch, die Verwaltung des Kreises Mettmann. Die endgültige Bestallung als Landrat erfolgte am 8. Februar 1892.
Landrat Scherenberg erfreute sich bei der Bevölkerung des Kreises großer Beliebtheit. Obwohl sich die Tätigkeiten eines Landrats im Wesentlichen auf staatliche Aufgaben beschränkten, gab er den damals noch nicht so weit entwickelten Gemeinden in vielen Bereichen wertvolle Anregungen zur Entfaltung kommunaler Aufgabenfelder. Hier wäre z. B. die Gründung von örtlichen Fortbildungsschulen zu nennen. Auch dem Ausbau und der Gestaltung von Verkehrswegen galten seine Anstrengungen. Die Einrichtung von Kleinbahnlinien förderte er besonders und den Bau der staatlichen Eisenbahnstrecke von Wülfrath nach Ratingen konnte er über ein Kreisdarlehen von 335 000 Mark tatkräftig unterstützen. Die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern des Kreises war während seiner Amtszeit geprägt von gegenseitiger Achtung und Sympathie.
Polizeipräsident in Frankfurt am Main
Friedrich Scherenberg wurde durch allerhöchste Bestallung am 10. Februar 1904 zum Polizeipräsidenten für die Stadt Frankfurt am Main ernannt und trat seinen Dienst dort am 15. Februar desselben Jahres an. Nach seiner Ernennung zum Regierungspräsidenten in Koblenz wurde er dort am 10. Mai 1911 feierlich in sein Amt eingeführt. Seinen Antrag auf Entlassung vom 5. September 1917 nahm die Staatsregierung an und versetzte ihn am 1. November 1917 in den Ruhestand. In diesem Jahr wurde Scherenberg auch der Titel „von“ verliehen.
Friedrich von Scherenberg verstarb am 28. Mai 1928 in Bonn.