Vita
Ausbildung und beruflicher Werdegang
Hans-Joachim Tapolski wurde am 19. Dezember 1897 in Stargard/Pommern geboren. Von 1918 bis 1921 studierte er Rechtswissenschaften in Berlin. Nach Ernennung zum Regierungsassessor wurde er am 26. Juli 1924 dem Landrat in Calau zur Hilfeleistung überwiesen. In gleicher Funktion wechselte Tapolski im Juni 1925 ins preußische Innenministerium und wurde dort am 1. Juni 1927 zum Regierungsrat ernannt. Zum 1. Oktober 1929 erfolgte die Ernennung zum Oberregierungsrat.
Landrat des Kreises Düsseldorf-Mettman 1931 – 1937
Am 1. Oktober 1931 übernahm Tapolski zunächst kommissarisch die Verwaltung des Kreises Düsseldorf-Mettmann, am 22. Januar 1932 erfolgte seine endgültige Ernennung zum Landrat. Im Rheinland war er bereits bekannt und genoß einen hervorragenden Ruf, da er hier als Staatskommissar die Finanzen verschiedener Städte in der Rheinprovinz geprüft hatte. Tapolski hatte sich insbesondere um die Wiedereingliederung der Wohlfahrtserwerbslosen in den Arbeitsprozess bemüht.
Am 27. Mai 1936 berichtete Oberpräsident Terboven in Berlin, dass Landrat Tapolski infolge von Differenzen mit Gauleiter Friedrich Karl Florian untragbar geworden sei. Aufgrund dessen solle der Finanzminister bisher einen Wechsel in sein Ministerium abgelehnt haben. Am 2. März 1937 erbat Tapolski seine Entlassung aus dem preußischen Landesdienst, die am 27. April durch Urkunde genehmigt wurde. Er hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, weil seine weitere Tätigkeit in diesem Kreis durch „nicht zu behebende Zerwürfnisse mit der Gauleitung in Düsseldorf unmöglich geworden war“. Vor seinem Ausscheiden versuchte Hans-Joachim Tapolski einen Nachfolger zu finden, der den großen, ihm ans Herz gewachsenen Kreis verwalten könne und möglichst auch kein Parteianhänger war. Ihm gelang es, durch gute Verbindungen zu dem Personaldezernenten des Innenministeriums, die Beauftragung von Friedrich Wilhelm Dombois mit der kommissarischen Verwaltung des Kreises Düsseldorf-Mettmann zu erwirken.
Kriegs- und Nachkriegszeit
Als Leiter der Finanzabteilung des Deutschen Städtetages ging Tapolski zurück nach Berlin. Von 1939 bis 1945 nahm er als aktiver Marineoffizier am Zweiten Weltkrieg teil. Bis zum Januar 1946 hielt er sich noch in norwegischen Gewässern zur Minenräumung auf und kehrte dann in seine Heimat zurück. Hier fand er zunächst eine Anstellung in der freien Wirtschaft, bevor er von 1948 bis 1950 in das niedersächsische Finanzministerium wechselte. Als Ministerialrat siedelte er am 16. Oktober 1950 in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf über, um hier im gleichen Ministerium tätig zu sein. Am 1. Mai 1951 wurde er zum Ministerialdirigenten ernannt und übernahm die Leitung der Haushaltsabteilung im Finanzministerium. Am 31. Dezember 1962 trat er in den Ruhestand.
Hans-Joachim Tapolski war seit 1960 Mitglied im Kuratorium des Evangelischen Krankenhauses in Düsseldorf. Als dessen Vorsitzender hatte er sich mit ganzer Kraft dem Neubau der Klinik gewidmet. Noch vor dessen Baubeginn verstarb er am 1. Februar 1966 in Düsseldorf.