Wilhelm Fabry

Wil­helm Fa­bry, geboren am 25. Juni 1560 in Hilden, war der be­deu­tends­te deut­sche Chir­urg sei­ner Zeit und gilt vor al­lem auf­grund sei­ner Schrif­ten, die be­reits zu sei­nen Leb­zei­ten in meh­re­re Spra­chen über­setzt wur­den, als Be­grün­der der wis­sen­schaft­li­chen Chir­ur­gie.

 

Titelseite des Fabry-Buches "Opera Observationum" von 1682
Titelseite des Fabry-Buches „Opera Observationum“ von 1682

 

Vita

Ausbildung

Nach Besuch der höheren Schule in Köln, begann er 1576 bei dem Bader Jo­hann Düm­gen in Neuss ei­ne vier­jäh­ri­ge Leh­re zum Chir­ur­gen. Die Chir­ur­gie galt da­mals als Hand­werk und war Ba­dern und Bar­bie­ren über­las­sen.

 

Anatomie als Grundlage

Nach dem En­de sei­ner Leh­re war Fa­bry von 1580 bis 1585 Ge­hil­fe des Wun­d­arz­tes Cosmas Slot am Hof Her­zog Wilhelms V. in Düsseldorf. Wie Slot war auch Fabry davon über­zeugt, dass ana­to­mi­sche Kennt­nis­se für ei­nen Chir­ur­gen un­ent­behr­lich sei­en, weshalb er seit seiner Gesellenzeit Leichen se­zier­te und prä­pa­rier­te, um seine anatomischen Kenntnisse zu erweitern. Auch führte er öf­fent­li­che Sek­tio­nen durch, um auf die Be­deu­tung von ana­to­mi­schen Kennt­nis­sen auf­merk­sam zu ma­chen.

 

Wirken

1589 kehr­te Fa­bry nach Hil­den zu­rück und zog 1593 mit sei­ner Fa­mi­lie nach Köln, wo er an der Uni­ver­si­tät Vor­le­sun­gen über Me­di­zin be­such­te. 1600 ver­ließ er end­gül­tig sei­ne rhei­ni­sche Hei­mat, um sich zu­nächst in Lau­sanne nie­der­zu­las­sen. 1615 wur­de Fa­bry zum Stadt­arzt von Bern er­nannt.

Seit 1629 sah er sich nicht mehr in der La­ge, wei­ter zu prak­ti­zie­ren. In den fol­gen­den Jah­ren bis zu sei­nem Tod ar­bei­te­te er vor al­lem an ei­ner Ge­samt­aus­ga­be sei­ner Wer­ke, die je­doch we­gen der Wir­ren des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges erst nach sei­nem Tod 1646 er­schie­nen.

Wil­helm Fa­bry starb am 15. Februar 1634 in Bern.

 

Gedenken an Wilhelm Fabry

In Hilden

  • Zum Ge­den­ken an den berühmten Sohn der Stadt wur­den nach ihm in Hil­den die Fa­bri­ci­us­stra­ße, die Wil­helm-Fa­bry-Re­al­schu­le und auch das städtische Museum be­nannt.
  • 1911 wurde Fabry in Hilden eine von Arnold Künne geschaffene Bronzebüste gewidmet, die nach mehreren Standortwechseln ihren Platz im Zentrum der Stadt, dem Markt an der Mittelstraße, gefunden hat.
  • Seit 1978 vergibt die Stadt Hilden an Künstler den Wilhelm-Fabry-Förderpreis.
  • Seit 1993 trägt in Hil­den auch ei­ne Stra­ße den Na­men sei­ner Frau, Marie Colinet.
  • Als Ehrengaben verleiht die Stadt Hilden den „Fabriciusteller“ und den „Stadtwappenschild mit Fabricius-Medaille“ in Gold beziehungsweise in Silber.
  • Aus Anlass von Fabrys 450. Geburtstag wurde 2010 in Hilden das Wilhelm-Fabry-Jahr gefeiert.

 

In Bern

  • In Bern ist die Hildanusstrasse im Stadtteil Breitenrain-Lorraine nach Wilhelm Fabry benannt.
  • Auf dem Areal des Inselspitals wurde 2022 das bisherige „Anna-Seiler-Haus“ in „Wilhelm-Fabry-Haus“ umbenannt.

 

In Remscheid

  • Die 1899 von dem Augenarzt Romanus Johannes Schaefer (1866 – 1944) „Fabricius-Klinik“ in Remscheid ist nach Wilhelm Fabry benannt.

 

 

Bronzene Wilhelm-Fabry-Büste in der Hildener Innenstadt
Wilhelm-Fabry-Büste in der Hildener Innenstadt

Zusammenfassung

Inhalt

Einordnung

Epoche(n):

  • 1500 - 1806

Stadt (heutige Zuordnung):
Hilden

Jahr:
1560 - 1634

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Zugeordnete Schlagworte

Quellen / Literatur

  • Heinrich Strangmeier (Hrsg.): Wilhelm Fabry von Hilden. Leben - Gestalt - Wirken, Wuppertal-Elberfeld 1957 (= Niederbergische Beiträge 6).
  • Ulrike Schmidt: Wilhelm Fabry 1560-1634. Wundarzt - Visionär - Weltbürger. Hildens berühmtester Sohn im Spiegel der Wissenschaft und Geschichte, Hilden 2010.
  • Hubert Niemann: Wilhelm Fabry - Revolutionär der Medizin. Der berühmteste Chirurg seiner Zeit, in: Journal 4. Jahrbuch des Kreises Mettmann 1984/85, S. 71-74.

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					Andrea Niewerth, Wilhelm Fabry, in: Kreislexikon Mettmann, abgerufen unter: https://kreislexikon-mettmann.de/personen/wissenschaft/wilhelm-fabry/ (abgerufen am 25.04.2024)
				
			
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