Grundlagen der Wappenkunde
Die Heraldik (= Wappenkunde) ist die Lehre von den Wappen und ihrem richtigen Gebrauch. Die heraldischen Regeln sind Grundlage jeglicher Wappengestaltung. Hierbei müssen folgende Bereiche berücksichtigt werden: Elemente des Wappens, Farben, Schraffuren und Wappensymbole. Bei der Darstellung eines Wappens kommt es auf die sachlich korrekte Wiedergabe des Schildinhaltes und der Helmzier an. Heraldisch korrekt heißt das: Die Wiedergabe des Schildinhaltes, der Helmzier und der Farbe muss genau der Wappenbeschreibung (Blasonierung) entsprechen. In diesen klaren Grenzen sind dem heraldisch arbeitenden Künstler weitgehende Gestaltungsmöglichkeiten gegeben. So hat er beispielsweise bei der Gestaltung der Helmdecken freie Hand. Diese stellen – ähnlich wie bei einem Porträt – nur den zierenden Rahmen dar. Für ein und dasselbe Wappen findet man im Wandel der Zeit oft unterschiedliche Darstellungen, da sich der Stil der Darstellung häufig dem Zeitgeschmack der verschiedenen Epochen anpasst.
Für viele der dem Kreis Mettmann angehörenden Städte wurden die Wappen von dem Düsseldorfer Heraldiker Wolfgang Pagenstecher (1880 – 1953) entworfen (Erkrath, Haan, Hilden, Monheim am Rhein, Kreis Mettmann).
Stadtwappen Erkrath
Das Stadtwappen von Erkrath wurde im Juni 1977 vom Heraldiker Lothar Müller-Westphal neu entworfen. Dies wurde durch die kommunale Neugliederung notwendig, bei der zum 1. Januar 1975 die (alte) Stadt Erkrath und die Gemeinde Hochdahl zu der neuen Stadt Erkrath zusammengeschlossen wurden. Verwendung fanden Embleme aus den bisherigen Wappen von Erkrath und Hochdahl, die von dem Düsseldorfer Heraldiker Wolfgang Pagenstecher 1938 beziehungsweise 1939 entworfen wurden. Seit jeher hat Erkrath zum Bergischen Territorium gehört. Aus diesem Grunde wurde der Löwe aus dem Wappen der Grafen von Berg in das Stadtwappen übernommen. Die Landschaft im Osten des Stadtgebietes wird bestimmt durch das Neandertal, welches in heraldischer Vereinfachung im Wappen dargestellt ist. Die heraldische Beschreibung des neuen Wappens lautet: „In einem Tal, gebildet aus zwei an den Schildflanken aufsteigenden Bergen, ein rotes Mühlrad überhöht von einem schreitenden, blaugekrönten und blaubewehrten roten Löwen im Schildhaupt“.
2016 führte die Stadt Erkrath ihr neues Logo ein, das eine schnelle Identifikation mit der Stadt ermöglichen soll. Zusammen mit der Hausschrift und den Hausfarben bildet es das Kernstück des neuen Corporate Designs und sichert eine einheitliche interne und externe Kommunikation. Das neue Logo setzt sich aus drei Teilen zusammen: 1. drei schräggestellte Quadraten, 2. der Schriftzug „Stadt“ und 3. der Schriftzug „Erkrath“. Die drei grünen Quadrate sollen die drei Stadtteile Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus darstellen, die gemeinschaftlich in Pfeilform auf den Schriftzug zeigen.
Stadtwappen Haan
Das Recht zur Führung eines Wappens ist der Stadt mit Urkunde vom 29. April 1937 vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Koblenz verliehen worden. Das offizielle Stadtwappen von Haan zeigt einen schwarz-roten Hahn, unter dessen rechter erhobener Kralle eine rotbekielte schwarze Feder liegt. Das von Wolfgang Pagenstecher entworfene Wappen wird auch als „Bergischer Kräher“ bezeichnet und soll den Charakter des bergischen Landes kennzeichnen.
2017 wurde die neue Bildmarke der Stadt Haan aus dem stilisierten Wappen entwickelt. Dabei bewusst der bekannte Bergische Kräher, der in der Bevölkerung als starkes Bildzeichen akzeptiert ist und ein hohes Maß an Identifikation darstellt, beibehalten. Die reduzierte Darstellung lässt den Hahn jedoch freundlicher und moderner wirken, ohne dabei die vertraute Form zu verändern. Die hellgrüne Farbe unterstreicht diese Wirkung. Die neue Wort-Bildmarke (Logo) ist der Kern des neuen Erscheinungsbildes der Stadt Haan. Es steht für alle Verwaltungsbereiche und soll zukünftig auf allen Publikationen, Flächen etc. platziert werden. Entwurf: Cogamarketing
Stadtwappen Heiligenhaus
Das in Rot, Silber und Blau gestaltete Wappen zeigt einen Amboss mit den darüber gekreuzten Werkzeugen Zange und Hammer als den Symbolen der vorherrschenden Industrie. Das Wappen wurde 1937 von dem Düsseldorfer Heraldiker Jupp Held gestaltet.
Stadtwappen Hilden
Das erste Wappen Hildens wurde von Peter Wymar (1846 – 1912) entworfen. Der Heraldiker Wolfgang Pagenstecher änderte diesen Entwurf 1950 in die jetzige Form ab. Die befestigten Türme auf der Wappenkrone symbolisieren die Herrschaft der Kölner Erzbischöfe (anderen Quellen zufolge weisen sie auf die Stadtrechte hin). Der rote Zinnenbalken erinnert an die Grafen des Herzogtums Berg, während im unteren Segment ein silbernes Band den Flus Itter darstellt. Kammrad und Sichel sind als Zeichen für Industrie und Landwirtschaft stilisiert, die sich bei der Verleihung des Wappens noch in etwa die Waage hielten.
Das 2012 von einer Duisburger Agentur entworfene neue Logo ist an das historische Wappen angelehnt. Das mit Burgzinnen versehene Logo in den Farben Rot, Weiß und Grün mit dem dazu gehörigen Schriftzug „Hilden“ symbolisiert eine Stadt im Grünen, gelegen an dem Fluss Itter und der Autobahn.
Stadtwappen Langenfeld
Langenfeld erhielt sein Wappen bereits 1939 als Landgemeinde. In einem grünen Schildhaupt ist ein goldenes Posthorn mit blauer Schnur und blauen Troddeln abgebildet. Unter dem Schildhaupt schreitet vor einem silbernen Hintergrund der rote Bergische Löwe. Das Wappentier soll daran erinnern, dass die Langenfelder Gemarkung einst zur Grafschaft Berg gehörte. Das Posthorn verweist auf die alte Posthalterei „im langen Feld“, die seit dem 18. Jahrhundert die Stadtgeschichte mit beeinflußte.
Stadtwappen Mettmann
Das heute verwendete Wappen der Kreisstadt Mettmann geht in seinem Ursprung zurück auf das Zunfstsiegel der Freiheit Mettmann aus dem Jahr 1778. Es zeigt durch ein Stadttor miteinander verbunden die Evangelische Kirche und die Katholische Lambertuskirche sowie eine mit Edelsteinen besetzte Krone, Zepter und Lade zwischen den beiden Kirchtürmen.
Seit 2019 verwendet die Stadt Mettmann außerdem ein Signet der Kreisstadt Mettmann in Kombination mit dem Stadtwappen und stilisiertem N (Neandertal) im M (Mettmann).
Stadtwappen Monheim am Rhein
Monheim am Rhein trägt seit 1939 eine Gänseliesel in seinem Wappen, das von dem Heraldiker Wolfgang Pagenstecher nach dem Vorbild des Siegels von Amtsvogt Johann Wilhelm Aschenbroich mit der Devise „nocet esse loctum“ (= Geschwätz schadet) bereits 1791 entworfen wurde.
Stadtwappen Ratingen
Das Ratinger Stadtwappen hat seinen Ursprung im 15. Jahrhundert. Es zeigt auf geteiltem Schild im oberen Teil den bergischen Löwen (Wappentier der Herzöge von Berg) mit blauer Bewehrung und Herzogenkrone. Im unteren Wappenteil findet sich ein sechsspeichiges Rad. Die Herkunft dieses Wappenelements ist letztlich nicht geklärt. Vermutungen, es handele sich hierbei um ein Schiffssteuerrad oder ein Wassermühlenrad, blieben bisher unbewiesen. Die Deutung des Rades als Symbol der früheren eigenständigen Gerichtsbarkeit (Rad als Hinrichtungswerkzeug) ist wahrscheinlicher. Aber ebensogut kann es auch um eine Umwandlung der ersten Buchstaben von „RATingen“ ins Bildnerische handeln, was im 15. Jahrhundert durchaus übliche war.
Stadtwappen Velbert
Das Motiv des Velberter Stadtwappens ist ein silberner Schlüssel auf rotem Grund, dessen Knauf mit einem grünen Eichenblatt und dessen Bart mit einem schwarzen Doppelsparren belegt ist. Nach dem Zusammenschluss der drei ehemals selbständigen Städte Velbert, Langenberg und Neviges im Jahre 1975 wurde für die neue Stadt Velbert von Walther Bergmann ein Wappen erarbeitet, das die heraldischen Elemente aller ehemaligen Wappen in sich vereint. Aus dem Alt-Velberter Wappen wurde der Schlüssel als Hinweis auf die bedeutende Schloss- und Beschlägeindustrie übernommen. Das Eichenblatt symbolisiert den jahrhundertealten Eichenbestand auf einer der Anhöhen Langenbergs und der schwarze Doppelsparren aus dem alten Nevigeser Wappen steht für die frühere Grundherrschaft Hardenberg. Die verbindende Gemeinsamkeit der drei ehemaligen Städte, die einstige territoriale Zugehörigkeit zur Grafschaft Berg, wird in den Farben Rot und Silber dokumentiert.
Stadtwappen Wülfrath
Das Wülfrather Stadtwappen zeigt einen silbern gekleideten Hirten mit goldenen Haaren, goldenen Schuhen, goldener Umhängetasche und einem Messer mit goldenem Griff im Gürtel auf rotem Grund, der einem vor ihm sitzenden silbernen Wolf einen goldenen Stock in den Rachen stößt. Das Wappen ist eine im Laufe des 19. Jahrhunderts entstandene Abwandlung eines Kirchensiegels aus dem Jahre 1662, das die vom Teufel bedrängte, aber siegreiche Ecclesia darstellte. Es soll den Sieg des Guten über das Böse versinnbildlichen. Zugleich weist der Wolf auf den Ortsnamen Wülfrath hin, der „Rodung des Wolfs“ bedeutet. Der Oberpräsident Koblenz verlieh der Stadt Wülfrath das Wappen am 18. August 1938.
Kreiswappen Mettmann
Das Kreiswappen zeigt einen blau gekrönten und blau bewehrten roten Löwen mit blauer Zunge und zwei Schwänzen auf silbernem Grund. Dieses Emblem liegt auf einem schwarzen Schild, der im (aus Sicht des Schildträgers rechten) oberen Eck nach innen rund ausgebogen und dort mit einem silbernen Vorhängeschloss sowie im linken unteren Bogen mit einer goldenen Ähre belegt ist. Der Bergische Löwe soll die traditionelle Zugehörigkeit des Kreises zum Bergischen Land dokumentieren, Schloss und Ähre weisen auf charakteristische Wirtschaftszweige im Kreisgebiet hin. Das von dem Düsseldorfer Heraldiker Wolfgang Pagenstecher gestaltete Kreiswappen wurde dem damaligen Landkreis Düsseldorf-Mettmann am 28. November 1936 durch das preußische Staatsministerium verliehen.
Das Logo symbolisiert die landschaftliche Vielfalt und die kreativen Entfaltungsmöglichkeiten innerhalb des Kreises mit dynamischen Elementen. Neben dem geschwungenen grünen „M“ ist ein offenes gelbes „E“ erkennbar, der blaue Unterstrich symbolisiert die zahlreichen Bäche und Flüsse, die den Kreis durchziehen.