Die Reformation der Kirche ging im frühen 16. Jahrhundert von den beiden christlichen Zentren Wittenberg und Zürich aus. Ihr Beginn wird auf den 31. Oktober 1517 datiert, als Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll und damit eine Revolution in Bildung, Politik und Wirtschaft in Gang gesetzt hat. Bis heute ist der Reformationstag, der 31. Oktober, in allen norddeutschen Bundesländern ein Feiertag.
Wortbedeutung
Das Wort „Reformation“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Erneuerung“. Allgemeinhin versteht man darunter die kirchliche Erneuerungsbewegung, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (katholisch, evangelisch/lutherisch, reformiert) führte.
Luthers Überzeugung
Für Luther wurde der Mensch allein aus seinem Glauben gerechtfertigt. Damit wandte er sich gegen den mittelalterlichen Ablasshandel der Kirche, mit welchem man sich von seinen Sünden freikaufen konnte. Entsprechend sind die wesentlichen Punkte Luthers Reformation die vier „soli“ (von lat. „solus“ = „alleine“):
- sola gratia: Allein durch die Gnade Gottes wird der glaubende Mensch errettet, nicht durch seine Werke.
- sola fide: Allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt, nicht durch gute Werke.
- sola scriptura: Allein die Schrift ist die Grundlage des christlichen Glaubens, nicht die kirchliche Tradition.
- solus Christus: Allein die Person, das Wirken und die Lehre Jesu Christi können Grundlage für den Glauben und die Errettung des Menschen sein.
Reformation „vor Ort“
Die Reformation setzte sich auch hier vollständig durch. Jedoch kam es z. B. in Velbert zu offenen Spannungen zwischen der reformierten Bevölkerung und der katholischen Herrschaft von Hardenberg.