Bei dem als Schloss Aprath bezeichneten Gebäudeensemble handelt es sich im Kern um ein neuzeitliches Schlossgebäude, das nahe der mittelalterlichen Burg Aprath, einer seit dem Hochmittelalter bewohnten Schutz- und Wehranlage des dort ansässigen Landadels, erbaut wurde.
Erste Erwähnung
Eine erste Erwähnung geht auf das Jahr 1150 zurück. Das Schlossgebäude mit seinen Schutz- und Wehranlagen wurde jedoch erst 1722 von Freiherr Johann Abraham Friedrich von Syberg zu Aprath errichtet.
Besitzgeschichte
Der Herrensitz wechselte im Laufe der Zeit mehrmals den Besitzer, was häufig auch Veränderungen des Gebäudes oder der umliegenden Landschaft zur Folge hatte.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts blieb es in adeligem Besitz, 1880 ging es in bürgerliche Hände über: Carl Rumpff (1838 -1889), Aufsichtsrat der Elberfelder Farbwerke und Landtagsabgeordneter, kaufte Schloss Aprath und baute es im Stil des Historismus um. Vor allem modernisierte er die Anlage, indem er z. B. erstmals ein Warmwasser-Heizungssystem einbauen ließ. Fabrikant Rumpff nutzte das Haus als eigenen Wohnsitz.
Nach dem Tod von Carl Rumpff im Jahr 1889 besaß ein Herr Gamp das Anwesen, dann um die Jahrhundertwende ein Herr Wolters. 1902 übernahm Gastronom Wilhelm Bergmann das Gelände und richtete dort erstmals eine Gastronomie in Form eines Ausflugslokals ein. Rund 32 Jahre lang bewirtschaftete die Familie, die selbst im Obergeschoss wohnte, das Schloss, dann wurde das Gebäude versteigert. Richard Mell erwarb das Anwesen und versuchte, vor allem den imposanten Rittersaal wieder stärker zu beleben. Doch auch er scheiterte nach wenigen Jahren.
Mit dem Zweiten Weltkrieg begann der Niedergang des schönen Herrensitzes: Zunächst wurden Offiziere und Material dort untergebracht, später auch Zwangsarbeiter. Das Gebäude verfiel mehr und mehr, bis es 1963 schließlich geräumt wurde. 1974 wurden die östlichen Gebäudeteile des Schlosses abgerissen, der Rest etwa zehn Jahre später.
Heute erinnert nur noch die mittelalterliche Wehranlage an den alten Rittersitz.
In der unmittelbaren Nähe des Anwesens befindet sich auf einer Anhöhe das Kaiser-Wilhelm-Denkmal.