An der Poststraße in Velbert befindet sich seit 1930 ein Ehrenmal für die rund 700 Velberter Gefallenen im Ersten Weltkrieg. Es wurde auf Wunsch der Bürger errichtet und am 29. Juni 1930 eingeweiht. Nach 1945 wurde die bestehende Innschrift auf dem Säulenmal um die Jahreszahlen 1939-1945 erweitert
Einweihung 1930
Die Errichtung des Velberter Kriegerdenkmals an der Poststraße/ Offerbusch entsprach einem tiefen Wunsch der Bürger, an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges zu erinnern und ihrer zu gedenken. Die Initiative ergriff der damalige Bürgermeister Leo Tweer (1881- 1960). Ein Ehrenmalausschuss wurde gebildet, dessen Aufgabe es war, sich um die Planung, die Finanzierung und das Programm der Einweihung zu kümmern. Die künstlerische Gestaltung des Denkmals wurde durch einen Architekturwettbewerb am 22. Oktober 1928 entschieden, bei dem der Modellentwurf von Josef Wentzler (1884-1942) aus Dortmund mit Blick auf die städtebauliche Qualität und die Denkmalwirkung in der zweiten Runde zum Zuge kam.
Die Finanzierung erfolgte durch Spenden der Bürger und mithilfe von Benefizkonzerten. In der Stadt ansässige Unternehmen wurden direkt angesprochen und zu einem finanziellen Beitrag aufgefordert. Trotz anfänglicher finanzieller Probleme konnte der Bau 1930 schließlich erfolgreich abgeschlossen werden. Die Frage, ob die Gefallenen mit den Schwarz-Rot-Goldenen Farben der Weimarer Republik oder der Schwarz-Weiß (Silber)-Roten Fahne des Deutschen Kaiserreichs geehrt werden sollten, führte zu einer heftigen Auseinandersetzung (so genannter Fahnenstreit) und dazu, dass das Ehrenmal in das Eigentum der Stadt überging, die dafür sorgte, dass beide Fahnen zugelassen wurden. Über die Einweihungsfeier berichtete die „Velberter Morgenzeitung“ am 30. Juni 1930 abschließend: “Es war ein imponierendes Bild, was sich dem Auge bot, eine gewaltige Kundgebung im Gedenken an unsere Gefallenen, die sich dort abspielte. Es war ein Ausdruck des Willens zum Frieden und zur Einigkeit an der zu weihenden Stätte, eine erhebende Gedenkstunde, die allen Teilnehmern unvergesslich bleiben wird (…).”
Das Ehrenmal nach 1945
Das Denkmal besteht aus Hefeler Sandstein mit acht eingelassenen Basaltplatten, auf denen die Namen der Gefallenen stehen, sowie einem neun Meter hohen Säulenmal mit einer Inschrift, die nach 1945 um die Opfer des Zweiten Weltkriegs erweitert wurde. Auch das 1956 abgerissene Denkmal an der Friedrichstraße wurde in die Gesamtanlage integriert. Mittlerweile ist das Ehrenmal an der Poststraße baufällig. Die Treppe sowie die Bodenplatten und die Mauer müssen restauriert und ein Geländer errichtet werden. Inzwischen steht fest, dass die Technischen Betriebe Velbert die Sanierung und Instandsetzung gemeinsam mit der Architektin Sabine Essler übernehmen wird. Die WAZ berichtete am 21. Januar 2023: „(…) Es soll eben so aussehen wie vorher, aber in einem vernünftigen baulichen Zustand. (…)“