Wallfahrtsdom Neviges

Der Nevigeser Wallfahrtsdom wurde von dem Kölner Architekten Gottfried Böhm entworfen und ist architekturhistorisch dem so genannten Brutalismus zuzurechnen.

 

Baugeschichte

Zu dem seit 1676 in Hardenberg-Neviges, heute Velbert-Neviges, existierenden Franziskanerkloster gehörte auch die Klosterkirche St. Mariä Empfängnis. Da die alte Klosterkirche für die steigende Zahl an Pilgern in der Nachkriegszeit zu klein wurde, schrieb das Erzbistum Köln einen Architekturwettbewerb zum Neubau eines Domes aus. Obwohl Gottfried Böhm im Wettbewerb nicht den ersten Platz belegt hatte, wurde er auf persönlichen Wunsch des damaligen Kölner Erzbischofs Joseph Kardinal Frings mit der Ausführung beauftragt. Erbaut wurde der Mariendom ab dem 11. Oktober 1965, die Grundsteinlegung erfolgte 1966. Am 22. Mai 1968 weihte Weihbischof Vitus Chang SVD die Kirche. Mit der Wahl Gottfried Böhms und dessen experimenteller Arbeit entstand ein Werk von internationalem Rang.

Der Dom, der Maria Königin des Friedens geweiht ist, bildet zusammen mit der früheren Wallfahrtskirche St. Mariä Empfängnis, dem Kreuzberg und dem Marienberg den Marienwallfahrtsort Neviges im Erzbistum Köln.

Mit seinem ansteigenden, geschwungenen Pilgerweg wird der Weg einer Wallfahrt symbolisiert, die in der Stadt Gottes auf dem Berg endet. Die Straßenlaternen und das Pflaster erinnern an einen Kirchenvorplatz, sie befinden sich aber wie die Emporen, angeordnet wie Fenster und Balkone an Häuserfronten, im Innenraum. Neben den Laternen ist das Naturlicht entscheidend für die Atmosphäre im Dom. Es fällt durch von Böhm entworfene Buntglasfenster. Häufigstes Motiv ist die Rose, ein Mariensymbol.

 

Das Kloster

Bis 2019 betreuten die Franziskaner die Wallfahrt in Neviges. Die Deutsche Franziskanerprovinz beschloss jedoch im März 2019, wegen Nachwuchsmangels sieben ihrer Klöster aufzulösen, darunter zum 31. Januar 2020 auch das Kloster in Neviges.

Im September 2020 gründeten drei Priester der Priestergemeinschaft Sankt Martin die erste deutsche Niederlassung der Gemeinschaft. Sie übernehmen seither die Wallfahrtsseelsorge und sind auch in der Pfarrseelsorge in Neviges und Tönisheide tätig.

 

Der neue Wallfahrtsdom (Mariendorm) in Neviges kurz nach der Fertigstellung 1968
Der neue Wallfahrtsdom (Mariendom) in Neviges kurz nach der Fertigstellung 1968

Zusammenfassung

Inhalt

Einordnung

Epoche(n):

  • 1945 - 1974
  • ab 1975

Stadt (heutige Zuordnung):
Velbert

Adresse:
Elberfelder Straße 12, 
42553 Velbert

Jahr:
1968

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Quellen / Literatur

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Artikels die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an:

				
					Andrea Niewerth, Wallfahrtsdom Neviges, in: Kreislexikon Mettmann, abgerufen unter: https://kreislexikon-mettmann.de/orte/gotteshaeuser/wallfahrsdom-neviges/ (abgerufen am 25.04.2024)
				
			
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