Vita
Ausbildung und beruflicher Werdegang
Alexander Freiherr von der Goltz wurde am 13. Juli 1832 in Düsseldorf geboren. Der Vater, der ehemalige preußische Offizier Alexander Wilhelm von der Goltz, betätigte sich als theologischer und philosophischer Schriftsteller und gehörte zum Kreis der „Erweckungsbewegung“ in Berlin. Die tief religiöse und soziale Grundhaltung seines Elternhauses beeinflußten seine Erziehung und Entwicklung nachhaltig.
Nach dem Abitur am Koblenzer Gymnasium entschied sich Alexander v. d. Goltz für die Laufbahn des höheren Verwaltungsbeamten. Von 1851 bis 1854 studierte er in Erlangen, Bonn und Berlin Rechtswissenschaften. Nach bestandenen Examina und nach einer kurzen Einweisung bei Regierung und Oberpräsidium in Koblenz, war er bis zu seiner Ernennung zum Landrat des Kreises Mettmann als Regierungsassessor in Mayen (Rheinland-Pfalz) tätig.
Landrat des Kreises Mettmann 1861 – 1872
Am 24. Oktober 1861 erhielt Freiherr v. d. Goltz seine Ernennung zum Landrat des Kreises Mettmann, nachdem er diesem zunächst kommissarisch vorgestanden hatte. Als Landrat zeichnete er sich durch seine praktischen und organisatorischen Fähigkeiten aus, zeigte sich im Umgang mit den Bürgern und für alle sozialen Fragen besonders aufgeschlossen. Jedoch war die Aufgabe, die v. d. Goltz in Mettmann übernommen hatte, aufgrund der bestehenden Verhältnisse nicht leicht: Ein Landratsamtsgebäude gab es nicht und auch eine geeignete Wohnung für den Landrat stand nicht zur Verfügung, so dass der Landrat während seiner Amtszeit mehrere Wohnungen anmieten musste.
Weitere berufliche Laufbahn
Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 folgte Alexander von der Goltz im November 1871 dem Ruf, als Kaiserlicher Kreisdirektor im neu eingegliederten lothringischen Kreis Saargemünd eine funktionsfähige Verwaltung aufzubauen. Hier waren seine schon in Mettmann bewiesene Begabung zur Verwaltung und seine bürgernahe Amtsführung hilfreich, um die Bevölkerung auch „innerlich“ für Deutschland zu gewinnen. Das Amt des Kreisdirektors übte er 19 Jahre erfolgreich aus.
Aufgrund seiner guten Leistungen wurde v. d. Goltz 1880 als Ministerialrat in das Elsaß-Lothringische Ministerium des Innern berufen. Hier war er zuständig für Angelegenheiten der Gefängnisverwaltung und der Kultur. In diesem Amt blieb er bis zur Erreichung der Altersgrenze (1902). Da man sich seine reichen Erfahrungen auch weiterhin sichern wollte, wurde v. d. Goltz zum Präsidenten des Kaiserlichen Rats, des obersten Verwaltungsgerichts für Elsaß-Lothringen, ernannt. Im Alter von 77 Jahren legte er dieses Amt jedoch nieder und lebte seit 1910 im Ruhestand.
Ehrenamtliches Engagement
Von der Goltz betätigte sich ehrenamtlich im Bereich der Kirche. So gehörte er beispielsweise ab 1880 dem Direktorium und Oberkonsistorium der Kirche „Augsburger Konfession“ an, zuletzt als ihr stellvertretender Vorsitzender. In Anerkennung dieser Verdienste verlieh ihm die evangelisch-theologische Fakultät der Universität Straßburg die Ehrendoktorwürde. 1912 wurde er darüber hinaus zum Kaiserlichen Wirklichen Geheimen Rat ernannt und konnte den Titel „Exzellenz“ entgegennehmen.
Am 24. November 1912 verstarb Alexander Freiherr von der Goltz in Straßburg.
