Stadtgeschichte
Erste Erwähnung und Namensbedeutung
Die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung erfolgte im Jahr 904: In einer Urkunde von König Ludwig IV. (Ludwig dem Kind) werden dem Kloster Kaiserswerth diverse bereits früher übertragene Kaiserhöfe am Niederrhein bestätigt. Einer der angeführten Höfe ist ein Kaiserhof „in Medamana“.
Der Name „Mettmann“ beruht auf dem altdeutschen „Medamana“ und bedeutet soviel wie „Am mittelsten Bach“.
Das mittelalterliche Mettmann
Im Laufe der Jahrhunderte wurde aus einer losen Ansammlung von Bauernhöfen eine zusammenhängende kleine Siedlung. Das alte Medamana lag sehr verkehrsgünstig an der Strata Coloniensis, einer Handelsstraße.
Diesen Hof erhielt später (1248) Graf Adolf II. von Berg zusammen mit einem Königshof in Rath vom deutschen König Wilhelm von Holland geschenkt.
1248 verpfändete Wilhelm von Holland – der Gegenkaiser Friedrichs II. – seinen Besitz in Medamana für 320 Taler an den damals noch recht unbedeutenden Grafen von Berg, um seine Söldner bezahlen zu können. So kam das Land unter die Herrschaft der Grafen von Berg.
Die Bedeutung des einstigen Kirchspiels wuchs. 1363 wurde es Verwaltungszentrum des Amtes Medemen, eines von acht Ämtern im Herzogtum Berg.
Die Freiheit Mettmann
Am 10. August 1424 erhob Herzog Adolf VII. von Jülich-Berg „uns Dorp und Ambt Medemen“ zur Freiheit. Mettmann hatte nun das Recht (und die Pflicht), eine Stadtmauer zu errichten und diese Befestigung zu pflegen und zu erhalten. Die Bürger waren von einigen Zöllen und Steuern befreit, konnten einen Stadtrat und einen Bürgermeister wählen und selbst Recht sprechen.
Mit der Verleihung der Freiheitsprivilegien war das Recht verbunden, einen Wochenmarkt und zweimal jährlich auch einen Jahrmarkt abzuhalten. Wesentlich später kam noch ein Pferdemarkt dazu, denn die hier gezüchteten Kaltblüter waren weit und breit gesuchte Acker- bzw. Arbeitspferde.
Aus dem ehemaligen Dörfchen mit anfangs wenigen, weit auseinanderliegenden Gehöften war nun eine kleine Stadt geworden, in der neben der Landwirtschaft auch der Handel eine immer größere Rolle spielte. Im 17. Jh. nahm das Tuchhandwerk in Mettmann breiten Raum ein. Neben der täglichen Arbeit auf dem Acker arbeiteten in mehr als der Hälfte aller Mettmanner Häuser die Tuch- und Wollweber an ihren Webstühlen.
Mettmann in preußischer Zeit
1815 wurde Mettmann Teil des preußischen Staatsgebiets und gleichzeitig Sitz des neu gegründeten Landkreises Mettmann mit den Gemeinden Mettmann, Langenberg, Kronenberg, Velbert und Wülfrath sowie sieben Landgemeinden. Der Zuschnitt des Landkreises veränderte sich in den folgenden Jahren recht häufig, so dass später Elberfeld, danach Vohwinkel, später Düsseldorf und seit 1954 wieder Mettmann Sitz der Kreisverwaltung wurde.
Seit 1856 hatten die Bürger mit der Verleihung der preußischen Städteordnung das Recht, ihren Bürgermeister, der auch Hauptverwaltungsbeamter war, selbst zu wählen.
Kommunale Gebietsreform
Seit 1975 ist Mettmann Kreisstadt des gleichnamigen Kreises.