Die Grafschaft Berg war der Vorläufer des 1380 zum Herzogtum erhobenen bergischen Areals.
Die Geschichte der Grafschaft Berg
Während das Rheintal beim Einmarsch der Römer bereits bewohnt war, wurden die bis dahin stark bewaldeten Hochlagen des Landes erst nach den Sachsenkriegen Karls des Großen vom Rhein und von der Ruhr kommend besiedelt. Nach fränkischer Gaueinteilung bestand das Bergische Land an Rhein und Ruhr aus dem Ruhrgau (auch Duisburggau genannt), dem Deutzgau und dem Auelgau. Unter den salischen Kaisern (1024 – 1125) setzte allmählich ein Wandel ein, bis unter Heinrich IV. (1056 – 1106) das Zeitalter der Territorial-Fürstentümer begann und sich der Besitz emporstrebender Adliger durch Erbe, Eroberung sowie durch Kauf und Pfandschaften über alte gegebene Grenzen hinweg ausdehnte.
In den 155 Jahren der Grafschaft Berg verfestigte sich die Landesherrschaft vor allem durch die Etablierung einer stabilen Ämterstruktur, darunter das Amt Angermund, in welchem mit Ratingen (1278) und Düsseldorf (1288) zwei Städte entstanden.
Die Grafen von Berg
Als erster Graf von Berg gilt Adolf I., der sich ab etwa 1080 den Namenszusatz „vom Berg“ gab. Sitz der Grafen von Berg war die Befestigungsanlage Burg Berge bei Altenberg. Sei Sohn Adolf II. erbaute eine neue Burg an der Wupper, die heute als Schloss Burg bekannt ist.
Rheinisches Territorium 1380 – 1806
Die Grafschaft Berg, ab 1380 Herzogtum, zählte im Hoch- und Spätmittelalter zu den bedeutendsten rheinischen Territorien. Sie gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis und erstreckte sich rechts des Rheins.
1789 wurde sie im Norden vom Herzogtum Kleve, dem Reichsstift Essen und der Reichsabtei Werden begrenzt. Im Osten lagen die Grafschaft Mark, die Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt, die Herrschaft Homburg und das Herzogtum Westfalen, das zum Kurfürstentum Köln gehörte. Im Süden grenzte Berg an die Sayner Grafschaften und im Westen an den Rhein beziehungsweise das weitgehend linksrheinisch liegende Kurfürstentum Köln und die Stadt Köln.
Die Lage zwischen Kurköln und dessen westfälischen Besitzungen hatte erheblichen Einfluss auf die politischen Beziehungen zwischen den Territorien Berg und Kurköln, da alle strategisch wichtigen Verbindungswege nach Westfalen durch bergisches Herrschaftsgebiet führten.
1806 wurde von Napoleon im Zuge der Gründung des Rheinbunds das neue und im Vergleich zum alten Herzogtum Berg um Teile des Herzogtums Kleve, um Essen, Werden und um Teile des Münsterlandes erweiterte Großherzogtum Berg geschaffen.