Geschichte
Gründung als DAP
Die am 5. Januar 1919 in der politischen Atmosphäre der Revolution von 1918/19 in München gegründete „Deutsche Arbeiterpartei“ (DAP) war zunächst lediglich eine von vielen kleineren antisemitisch-völkischen Splittergruppen. Die Wahrnehmung der DAP als eher unbedeutend änderte sich, nachdem im Herbst 1919 Adolf Hitler eintrat. Als begabter Redner verschaffte er der Partei zunehmende Popularität in den völkischen Kreisen Bayerns, das zu Beginn der 1920er Jahre das Zentrum rechtsextremer Agitation gegen die verhasste Weimarer Republik darstellte. Am 24. Februar 1920 erfolgte auf einer Veranstaltung der DAP im Münchner Hofbräuhaus die Umbenennung in „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei“ (NSDAP).
Aufstieg der NSDAP
Innerhalb nur weniger Monate verstand es Hitler, die Massen hinter sich zu versammeln und die NSDAP zu einer Bewegung zu formen. Geprägt von einem aggressiven Antisemitismus und einer radikalen völkischen Weltanschauung, sollten alle „arischen“ Deutschen im Sinne einer „Volksgemeinschaft“ in ihr erfasst werden. So stieg bereits zwischen 1925 und 1930 die Mitgliederzahl der Partei von 27.000 auf rund 130.000 und bis Januar 1933 noch einmal auf 850.000 Mitglieder an. Aufmärsche und pausenlose Agitation lockten vor allem Jugendliche und junge Männer in die NSDAP und ihre Gliederungen wie die Hitler-Jugend (HJ) oder die Sturm-Abteilung (SA).
Machtübergabe 1933
Als überragender Sieger der Reichstagswahl vom Juli 1932, aus der die NSDAP mit 37,4 Prozent als stärkste Partei hervorging, verlangte Hitler kompromisslos die ganze politische Macht, die ihm Reichspräsident Paul von Hindenburg jedoch zu diesem Zeitpunkt noch verweigerte und vielmehr Franz von Papen zum Reichskanzler ernannte. Dieser wurde jedoch bereits im Dezember 1932 gestürzt. Im Auftrag von Hindenburgs verhandelte von Papen dann mit Hitler über eine national-konservative Koalitionsregierung zwischen DNVP und NSDAP. Diese Regierung, in der Papen glaubte, die Nationalsozialisten kontrollieren zu können, kam am 30. Januar 1933 mit einem Reichskanzler Adolf Hitler zustande. Die Folgen dieser Fehleinschätzung der konservativen Kreise sind bekannt: Es folgte am 24. März 1933 das Ermächtigungsgesetz, auf dessen Basis Hitler einen Führerstaat etablierte, den Rassenantisemitismus zur Staatsdoktrin erhob und die jüdische Bevölkerung zum Staatsfeind. Die Idee eines „Großdeutschen Reiches“ führte die Welt in den Zweiten Weltkrieg, an dessen Ende etwa 60.000.000 Opfer zu beklagen waren.
Struktur der NSDAP
Die NSDAP, die straff hierarchisch strukturiert war, teilte Deutschland bereits 1925 in zunächst 33, später (1941) in 43 Gebiete, die in Anlehnung an einen Begriff aus der mittelalterlichen Territorialverfassung Karls des Großen „Gaue“ genannt wurden. Die Gaue wurden unterteilt in „Kreise“ und darunter in „Ortsgruppen“.
Der Kreis Düsseldorf-Mettmann im Gau Düsseldorf
Mettmann gehörte zum Gau Düsseldorf. Der Sitz der hiesigen Kreisleitung befand sich 1933/34 im Kreishaus in Düsseldorf, seit dem 11. Juni 1934 in Mettmann in der Bahnstraße 51. In allen kreisangehörigen Städten und Ämtern (insgesamt 14) gab es eine Ortsgruppe der NSDAP, die dem Kreisleiter direkt unterstand. Durch Anordnung von Gauleiter Friedrich Karl Florian wurden am 7. März 1938 die NSDAP-Kreise Düsseldorf-Mettmann und Solingen zum Kreis Niederberg zusammengelegt.
Die Macht der NSDAP-Kreisleiter
Die Kreisleitung der NSDAP war die oberste Instanz der Partei im Kreis. Der jeweilige Kreisleiter hatte dabei eine Schlüsselposition bei der Durchsetzung der nationalsozialistischen Macht- und Rassepolitik inne. Er war verantwortlich für die politische und weltanschauliche Erziehung und Ausrichtung der Politischen Leiter, der Parteigenossen und letztlich der Bevölkerung in seinem Kreis. Nach der Deutschen Gemeindeordnung von 1935 hatte der Kreisleiter der NSDAP sogar entscheidenden Einfluss bei der Besetzung von Bürgermeister- und Landratsstellen.
Im Kreis Düsseldorf-Mettmann amtierten folgende Kreisleiter:
- Ernst Schwarz (1932-1934),
- Dr. Peter Berns (1934-1941),
- Gustav Kleinillbeck (1941-1945).
Bei allen Fragen von politischer Relevanz musste die Zustimmung des Kreisleiters eingeholt werden, wodurch sich das Amt mehr und mehr als Gegenpol zu den Landräten und Bürgermeistern entwickelte. Für die Erfüllung seiner Aufgaben stand dem Kreisleiter ein so genannter Kreisstab zur Verfügung, der unter anderem für die Bereiche Schulung, Personal, Organisation, Geschäftsführung, Kasse, Propaganda und Presse zuständig war.
Auflösung 1945
Die NSDAP wurde mit all ihren Untergliederungen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 durch das alliierte Kontrollratsgesetz Nr. 2 verboten und aufgelöst.